Projekte | Viabizzuno progettiamo la luce

Das Appartement erstreckt sich auf einer Fläche von 110 m² und wurde in einem der vielen turmartigen Gebäude realisiert, die die Skyline von Tel Aviv charakterisieren. Dank der Kombination und Zusammenstellung von einfachen, kraftvollen und linearen Elementen wie Mauern und Lichtquellen wurde der Raum zu einer Art Experiment über die Natur der Wahrnehmungen. Das Projekt gründet sich auf die Idee, die vorhandenen Mauern mit vertikalen, aufklappbaren Lochgitterpaneelen zu verstärken. So entstand eine dicke Wand, die die verschiedenen Wohn-Funktionen umschließt (Küche, Schränke, Bücherregal, Badezimmer, Abstellraum), zugleich aber auch als optische Vorrichtung dient, je nach Art der Leuchtköper, die dazu verwendet werden, die Höhe und Tiefe des Raums zu variieren. Bei Tageslicht ist dieser Mauerblock mit unterschiedlichen Wandstärken ein Lichtvorhang, ein dreidimensionaler Schleier, der die verschiedenen Bereiche des Appartements glanzlos macht. Nischen und Vertiefungen vermitteln das Gefühl von transitorischen Formen. Nach dem Sonnenuntergang unterstreicht der Raum den rituellen Übergang, der stattfindet, wenn man abends nach Hause kommt: vom Dunkel zum Einschalten des Lichts. So öffnet sich für diejenigen, die diesen Raum bewohnen, einen ganz anderen Blick. Der Raum wird größer und verwandelt sich in eine ferne Architektur mit neuen, sehr dicken Fenstern: die Sicht schweift über die beschränkten Grenzen des Appartements hinaus. Dieses neue Raumgefühl verschwindet, sobald die Lichter ausgeschaltet werden.